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„Memorandum Schulsport“ in neuer Version

Einen Link zum Download des Memorandums finden Sie am Ende dieser Mitteilung.

Auf der Hauptvorstandssitzung des Deutschen Sportlehrerverbandes (DSLV) am heutigen Freitag (15. November 2019) in Hamburg ist das „Memorandum Schulsport“ in einer aktualisierten Fortschreibung der (Fach-) Öffentlichkeit vorgestellt worden. Unter der Federführung von Michael Fahlenbock (Wuppertal), dem Präsidenten des DSLV, hatten daran zuvor auch Verantwortliche aus der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), dem Fakultätentag Sportwissenschaft (FSW) und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) mitgewirkt: „Mit dieser Fortschreibung setzen wir ein wichtiges Signal zur weiteren Förderung des Schulsports in Deutschland u.a. gegenüber der Bildungspolitik und der Wissenschaft – aber nicht zuletzt auch zur Stärkung aller Sportlehrkräfte, die Kindern und Jugendlichen ein bewegtes Leben mit Sport an-bahnen.“

Das neue Memorandum Schulsport ist erschienen

Memoranden zum Schulsport haben in der Bundesrepublik Deutschland eine lange Tradition. Erste Initiativen zur Stärkung und Förderung des Schulsports lassen sich bis in die 1950er Jahre zurückverfolgen und sind eng mit Initiativen des damaligen Deut-schen Sportbundes, eine der Vorgängerorganisationen des heutigen DOSB, verbun-den. Erinnert sei z.B. an die ersten „Empfehlungen zur Förderung der Leibeserziehung in den Schulen“ (1956), an das „Memorandum zum Stand der schulischen Leibeser-ziehung (1965) sowie das erste „Aktionsprogramm für den Schulsport“ (1972). Das jetzt neu gefasste „Memorandum Schulsport“ geht zurück auf seinen Vorgänger aus dem Jahre 2009.

Die Fortschreibung des „Memorandum Schulsport“ besteht nach einer kurzen Vorbemerkung weiterhin aus vier Teilen, die jeweils zukunftsweisend aktualisiert wurden: (1.) Ausgangslage des Schulsports, (2.) Ausrichtung des Schulsports, (3.) Akzente der Sportlehrkräftebildung und Schulsportforschung mit je weiteren Untergliederungen so-wie (4.) einem Abschnitt als „Aufruf zum Handeln – Forderungen“. Diese Forderungen beinhalten einen konkreten Handlungsbedarf zur Verbesserung der Situation des Schulsports. Der Aufruf zum Handeln richtet sich demzufolge vornehmlich an politi-sche Entscheidungsträger auf Bundes- und Länderebene, aber auch mit kommunaler Zuständigkeit. Dabei sind ferner die Hochschulen und die Sportorganisationen aufgefordert, den Prozess zur Verbesserung und damit zur Zukunftsfähigkeit des Schulsports in Deutschland zu sichern und mit je eigenen Beiträgen nachhaltig zu unterstüt-zen: „Wir sehen unsere Aufgabe als DOSB zusammen mit unseren Mitgliedsorganisa-tionen und damit den Sportvereinen an der Basis vornehmlich darin, an der Schnitt-stelle des außerunterrichtlichen Schulsports, respektive bei Sportangeboten im Ganz-tag begleitend tätig zu werden“, kommentiert Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper (Berlin) als DOSB-Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung die Position des DOSB. Sie hatte zusammen mit Boris Rump (Frankfurt), dem hauptamtlichen Referenten für Bildung und Engagement beim DOSB, in der Arbeitsgruppe zur Fortschreibung des Memorandums mitgewirkt. Ferner gehörten Prof. Dr. Eckart Balz (Wuppertal) als dvs-Vizepräsident Bildung und Prof. Dr. Detlef Kuhlmann (Hannover) als Vorsitzender des FSW, dem Zusammenschluss aller Fakultäten und Institute für Sportwissenschaft in Deutschland, der Arbeitsgruppe an.

Das Ziel des neuen „Memorandum Schulsport“ besteht nach wie vor darin, konsens-fähige Positionen und Strategien zum Schulsport vorzulegen, um daraus zukunftsweisende Impulse zur weiteren Optimierung des Schulsports auf allen Schulstufen und in alle Schulformen für die Schulen in den 16 Bundesländern abzuleiten. Der Abschnitt mit den Forderungen ist in vier adressatenspezifische Komplexe unterteilt, und richtet sich demzufolge an: Schule (1), Kultus- und Schulbehörden, Schulträger und Schulverwaltung (2), Hochschule, Lehrkräftebildung und Schulsportforschung (3) sowie schließlich an den gemeinnützigen Sport bzw. die Sportorganisationen (4). Die darin enthaltenen Forderungen lauten beispielsweise für den Komplex Schule an einer Stelle wörtlich so: „Der Sport in der Schule hat ein besonderes Alleinstellungsmerkmal, da er alle Schüler*innen in allen Schularten und Altersstufen erreichen kann. Beson-ders die Gruppen, die noch keinen Zugang zu einer freudvollen Bewegungskultur gefunden haben und möglicherweise aus sport- und bewegungsfernen Elternhäusern stammen, bedürfen einer motivierenden Förderung durch pädagogisch und fachlich qualifizierte Sportlehrkräfte.“

Die Neufassung des „Memorandum Schulsport“ wurde nach rund halbjähriger Bear-beitungszeit in allen vier beteiligten Verbänden und Einrichtungen von den jeweils zuständigen Entscheidungsgremien beschlossen. Der genaue Wortlaut des „Memoran-dum Schulsport“, das in einer Auflage von 13.000 Exemplaren auch als Broschüre erschienen ist, kann über den DSLV, den DOSB, die dvs und den FSW angefordert werden und ist dort jeweils auch im Internet abrufbar.

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